Seit Jahresbeginn können Bankkunden Geld in Sekundenschnelle auf ein anderes Bankkonto überweisen, ohne dass Zusatzkosten anfallen. Die neue Regelung gilt zunächst nur für Euro-Überweisungen zwischen Zahlungskonten innerhalb der EU.

Geldtransfers, die ein oder zwei Bankarbeitstage dauern, gehören seit Jahresbeginn der Vergangenheit an. Seit dem 9. Januar können Kundinnen und Kunden von Banken und Sparkassen europaweit Überweisungen in Echtzeit tätigen, ohne dass zusätzliche Kosten anfallen. Der Geldtransfer soll höchstens zehn Sekunden dauern – und das auch an Wochenenden. Die Echtzeitüberweisungen gelten nur für Zahlungskonten und nicht für Anlagekonten, wie sie die Credit Europe Bank anbietet. Außerdem sind die Blitz-Überweisungen zunächst auf Euro-Transfers beschränkt. Ab 2027 sollen sie auch zwischen anderen Währungen möglich sein.
Keine Extrakosten heißt nicht kostenfrei
Eine neue Erfindung sind die Echtzeitüberweisungen nicht. Viele Banken und Finanzinstitute ermöglichen schon länger Sofort-Transfers zwischen Zahlungskonten. Neu ist jedoch, dass nunmehr keine Extrakosten mehr berechnet werden dürfen. Das bedeutet aber nicht, dass eine Echtzeitüberweisung grundsätzlich kostenfrei ist. Sie darf lediglich nicht mehr kosten als eine normale Überweisung. Darauf verweist die Verbraucherzentrale NRW. Konkret bedeutet dies: Haben Sie bislang für eine Überweisung 20 Cent bezahlt, so darf die Bank diesen Betrag auch weiterhin erheben. Waren Überweisungen bislang kostenfrei, so muss das auch für die Express-Variante gelten.
Kontonummer sorgfältig prüfen
Weil das Geld bei einer Echtzeitüberweisung sofort vom Konto abgebucht wird, raten die Verbraucherschützer bei der Eingabe oder der Auswahl der IBAN besonders sorgfältig zu sein. Bei Falschüberweisungen könne das Geld nur unter erschwerten Bedingungen zurückgeholt werden, warnen die Verbraucherschützer. Die Banken gleichen zwar die Korrektheit von Empfänger und Kontonummer ab und warnen sofort, sobald die Daten nicht übereinstimmen. Die Banksysteme können aber nicht erkennen, ob das Geld auch tatsächlich zum gewünschten Adressaten fließt.