Schnell ein Foto an Freunde senden oder ein Video auf Instagram posten: Die schönen Momente einer Kreuzfahrt werden häufig per Smartphone geteilt. Doch die Handynutzung auf hoher See kann teuer werden. Wie können sich Urlauber dagegen schützen?

Innerhalb der EU macht das sogenannte Roaming die Nutzung von Mobiltelefonen sehr preiswert. Doch dieses Verfahren gilt nur an Land. Wer sich auf ein Kreuzfahrtschiff begibt, um zum Beispiel die Länder des Mittelmeers zu erkunden oder in die Karibik zu reisen, der sollte sich vorab über die Gebührenordnung seines Telefonanbieters informieren. Andernfalls kann es passieren, dass man nach der Reise eine satte Rechnung präsentiert bekommt. Mehrere hundert oder gar tausend Euro sind möglich.
Die Ursache hierfür liegt in den Gebühren, die entstehen, sobald das Schiff das Festland verlässt. Die an Land genutzten Mobilfunknetze funktionieren auf hoher See und in der Luft nicht. Die Verbindungen werden eigens über Satelliten hergestellt. Die Betreiber der Schiffsnetze schließen zu diesem Zweck mit den heimischen Mobilfunkanbietern eigene Roaming-Verträge ab. Da die Datenübermittlung via Satellit deutlich teurer ist, gelten die regulierten Roaming-Tarife auf Schiffen und in Flugzeugen nicht. Das ist selbst dann der Fall, wenn Sie beispielsweise innerhalb Europas in Küstennähe unterwegs sind. Es gelten grundsätzlich die eigenen Roaming-Abkommen der Schiffs- oder Flugzeugnetze.
Verbraucher müssen informiert werden
Wie hoch die Kosten beim Telefonieren auf See ausfallen, darüber müssen die Telefonanbieter ihre Kunden zeitnah informieren. Zu diesem Zweck erhalten Sie beim Ablegen des Schiffes eine SMS, die anzeigt, dass man jetzt mit einem Satellitennetzwerk verbunden ist sowie die geltenden Preise. Aber keine Angst, falls Sie die eingegangene SMS übersehen. Die Telefonanbieter haben eine Kostenbremse eingebaut, falls Kunden ihre mobilen Daten unwissentlich weiternutzen. Übersteigen die Datenkosten die Höhe von 50 Euro, wird die Datenverbindung automatisch getrennt.
Kostenfalle bei Deaktivierung des Limits
Um lückenlos telefonieren und im Netz surfen zu können, deaktivieren Verbraucher jedoch häufig die Datenbremse. In diesem Fall greift der automatische Unterbrechungsmechanismus nicht. Die Daten und ebenso die Kosten laufen dann ungehindert weiter. Das kann sehr teuer werden. Vergewissern Sie sich deshalb vor einer Schiffsreise, ob die Datenbremse aktiviert ist. Informationen dazu finden Sie in der App Ihres Mobilfunkanbieters.
Schutz der Kunden hat Vorrang
Positiv: Das Kostenlimit von 50 Euro gilt weltweit, vorausgesetzt die Datenüberwachung ist technisch möglich. Ist dies nicht der Fall, müssen die Kunden über den Ausfall der Kostenbremse informiert werden. Um ihre Kunden vor hohen Kosten zu schützen, sind die Telefonanbieter außerdem verpflichtet, der Nutzung terrestrischer Netze Vorrang vor Satellitennetzen einzuräumen, soweit dies möglich ist. Des Weiteren sollen die Kunden aufgefordert werden, Roaming auf See nach Möglichkeit zu vermeiden. Eine einfache Methode, teuren Datenkosten aus dem Weg zu gehen, ist das Aktivieren des Flugmodus am Handy.