Trotz der jüngsten Börsenturbulenzen können sich Anleger wieder über satte Ausschüttungen ihrer Aktien und Aktienfonds freuen. Die Erträge der DAX-Konzerne liegen über denen des Vorjahres und erreichen damit einen neuen Höchststand.

Frühjahrszeit ist Dividendenzeit. Die Aktienkonzerne schütten einen Teil ihrer Gewinne an Anleger aus. Aktienbesitzer und Fondssparer profitieren von den Erträgen, entweder in Form direkter Auszahlungen in ihr Depot oder in Form von thesaurierenden Erträgen, also von Ausschüttungen, die direkt wieder angelegt werden. Die automatische Wiederanlage erhöht das Fondsvermögen. Dieses Jahr haben Anleger wieder Grund zur Freude, denn die Dividendensumme im DAX, dem wichtigsten deutschen Aktienindex, klettert auf einen neuen Rekord. Die Ausschüttungen für 2024 summieren sich auf insgesamt 52,8 Milliarden Euro und liegen damit ein Prozent höher als letztes Jahr.
14 DAX-Konzerne zahlen Rekord-Dividende
Zahlreiche Aktiengesellschaften im DAX zahlen trotz schwierigem wirtschaftspolitischem Umfeld höhere Dividenden als letztes Jahr. Darunter befinden sich die Versicherer Allianz und Münchner Rück, die Geldhäuser Deutsche Bank und Commerzbank sowie Siemens und die Deutsche Börse AG. Das meiste Geld schüttet die Allianz mit insgesamt knapp 6 Milliarden Euro aus, gefolgt von der Deutschen Telekom mit 4,4 Milliarden und Mercedes Benz mit 4,1 Milliarden Euro.
Dividendenfonds stabilisieren Depotertrag
Anlegerinnen und Anleger können mit dem Kauf von Einzelaktien direkt von Dividendenzahlungen profitieren. Allerdings besteht bei Einzelwerten immer das Risiko von Kursschwankungen sowie eines Dividendenrückgangs oder -ausfalls. Stabilere Ausschüttungen versprechen sogenannte Dividendenfonds und Dividenden-ETFs. Solche Aktienfonds sind spezialisiert auf zahlungskräftige Dividenden-Titel. Die Fondsmanager beziehungsweise der Algorithmus des ETF suchen gezielt nach Aktien mit stabiler und hoher Ausschüttungsquote und überwachen den Status. Fällt ein Titel unter die Vorgaben, wird er durch einen anderen ersetzt.
Positiv: Die Vielzahl der im Fonds versammelten Dividenden-Aktien sorgt für eine sichere Dividendenzahlung. Das Ausfallrisiko, wie es bei Einzelaktien besteht, ist bei Dividendenfonds sehr begrenzt. Außerdem mindern die unterschiedlichen Titel Kursschwankungen. Je nach Fondsart werden die Dividendenzahlungen direkt an Anleger ausgeschüttet oder automatisch im Fonds wieder angelegt, wie dies bei thesaurierenden Fonds der Fall ist.
Dividenden sind steuerpflichtig
Dividenden zählen zu den Kapitaleinkünften und unterliegen der Steuerpflicht. Der Fiskus erhebt auf Dividendenzahlungen 25 Prozent Kapitalertragsteuer plus 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag. Wobei der Soli nicht auf die volle Dividende erhoben wird, sondern prozentual auf die anfallende Kapitalertragsteuer. Unter dem Strich werden also 26,375 Prozent abgezogen. Kirchensteuerpflichtige zahlen zusätzlich Kirchensteuer. Allerdings geht nicht die komplett ausgeschüttete Dividendensumme in die Steuerberechnung ein, sondern nur 70 Prozent davon. Grund: Aktienfonds profitieren von der sogenannten Teilfreistellung. Bevor der Steuerabzug erfolgt, können Anleger außerdem den Sparerpauschbetrag für sich nutzen: Einzelpersonen können jedes Jahr 1.000 Euro an Kapitaleinkünften steuerfrei vereinnahmen, zusammen Veranlagte 2.000 Euro. Die Depotbank überweist die fälligen Abgaben automatisch an den Fiskus.