Streamingdienste haben derzeit hohen Zulauf. Viele Anbieter locken mit angeblich kostenlosen Kinofilmen. Doch oft halten die Angebote nicht, was sie versprechen – mit ärgerlichen Folgen für die Nutzer. Was kann man dagegen tun?
Viele Haushalte entscheiden sich derzeit für Streaming-Angebote aus dem Internet. Nicht selten locken die Anbieter mit kostenlosen Kinofilmen via Notebook oder Tablet. Doch die angeblich unentgeltlichen Portale entpuppen sich immer öfter als Streamingdienste, die am Ende gar nicht kostenfrei sind. In den Bedingungen, also im „Kleingedruckten“, steht häufig, dass User zunächst eine fünftägige Probemitgliedschaft eingehen. Danach sollen sie für die Nutzung des Portals jeden Monat ordentlich Geld zahlen. Das Problem: Als nicht registrierte Nutzer haben User keinen Zugriff auf die Filme. Und wenn man sich anmeldet, sitzt man bereits in der Abofalle.
Falsche Streaming-Dienste überfluten das Internet
Webseiten wie movplay.de, nodePlay.de oder zumaplay.de machen hierzulande leichte Beute. Bei genauerem Hinsehen, müsste dies jedoch nicht sein. Wer das Impressum und die Angebote der Portale prüft und die Bedingungen genau studiert, erkennt schnell, dass Verbraucher hier lediglich zum Abschluss eines Abos verleitet werden sollen – ansonsten aber viel heiße Luft dahinter ist. Wer darauf hereinfällt und später nicht bezahlt, bekommt eine aggressive Zahlungsaufforderung von einem Inkasso-Büro. Und damit fängt der Ärger an. Denn selbst wenn man bezahlt, hören die Mahnungen nicht auf. Spätestens an der Stelle wird klar, dass man kriminellen Betrügern aufgesessen ist.
Die angeblichen Portale existieren nämlich gar nicht. In den meisten Fällen sind die Daten im Impressum nur ausgedacht. Manchmal werden sie auch missbräuchlich verwendet. Fakt ist, dass auch die Inkasso-Unternehmen frei erfundene Unternehmen sind. Sie operieren fast immer mit einer britischen Adresse. Wer eine Abo-Rechnung an solche Firmen überweist, bekommt sein Geld niemals zurück. Außerdem können die Geprellten ihre Verbraucherrechte nicht geltend machen und nicht gegen den Betreiber vorgehen. Auch eine Kündigung des Abos ist ohne Gegenpartei praktisch unmöglich. Da immer wieder neue Portale dieser Art entstehen, hat die Verbraucherzentrale inzwischen die Ermittlungsbehörden eingeschaltet.
Wie sollten Verbraucher reagieren?
Wer auf einen falschen Streamingdienst hereingefallen ist und eine Zahlungsaufforderung erhält, sollte am besten überhaupt nicht darauf reagieren. Da es sich um kein existierendes Unternehmen handelt, ist die Forderung eindeutig Betrug. Überweisen Sie kein Geld, wenn Sie ein Inkasso-Schreiben erhalten. Auch wenn mehrere Zahlungsaufforderungen in den Mail-Briefkasten flattern, lassen Sie sich nicht unter Druck setzen oder einschüchtern. Rufen Sie niemanden an und schreiben Sie auch keine EMail an irgendeine angegebene Adresse.
Selbst wenn die Webseiten der Inkasso-Unternehmen professionell wirken, ist dies nur der äußere Schein. Vereinbaren Sie auf keinen Fall eine Ratenzahlung – weder telefonisch noch schriftlich. Selbst wenn der Ton rauer werden sollte und Sie mit Anrufen genervt werden: Lassen Sie sich nicht mürbe machen – die Betrüger sind im Unrecht! Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. Das können Sie mittlerweile auch online tun.