Nach einer Börsenkorrektur kann es sich lohnen, weitere Aktien und Fondsanteile zu kaufen. Niedrige Kurse begünstigen die Renditeaussichten. Auf was sollten Anleger dabei achten?
Nach den jüngsten Kurseinbrüchen sind viele Börsenpapiere preiswert. Und das bedeutet: Wer zu Schnäppchenkursen kauft, verbessert sein Gewinnpotenzial. Grundsätzlich ist es allerdings sinnvoll, eine langfristige Strategie zu verfolgen und seine Investitionsentscheidung nicht von günstigen Einstandskursen abhängig zu machen. Die Kapitalmärkte tendieren – trotz Schwankungen – stetig aufwärts, weil Unternehmen Gewinne erwirtschaften, ihren Wert steigern und wachsen.
Ist jetzt ein guter Zeitpunkt?
Eine Börsenweisheit besagt: Greife niemals in ein fallendes Messer. Doch wie erkennt man, wann der Abwärtstrend gestoppt und ein günstiger Zeitpunkt zum Einstieg gekommen ist? Eine Garantie, dass die Kurse nicht noch weiter fallen, gibt es nicht. Wer jedoch aufmerksam die Marktberichte verfolgt, kann Signale für die weitere Marktentwicklung erkennen. Ein wichtiges Signal ist die abnehmende Ungewissheit an den Finanzmärkten. Zuletzt verunsicherten über Monate hinweg der Ukraine-Krieg, die Gas-Krise und hohe Inflationsrisiken Anleger und Investoren. Sie hielten ihr Geld zurück und zwangen die Kurse in die Knie.
Doch langsam wendet sich das Blatt. An den Finanzmärkten wächst die Zuversicht, dass Europa und die Nato eher nicht aktiv in den Ukraine-Krieg hineingezogen werden, dass die Energie-Probleme im Verbund mit den Partnerländern zu lösen sind und dass die Notenbanken entschlossen gegen die hohe Inflation vorgehen. Investoren fassen wieder Mut, die wachsende Zuversicht stabilisiert die Märkte. Zwar steht die Gefahr einer Rezession und damit erneuter Kursrücksetzer im Raum, doch auch hier geben Äußerungen der Politik Anlass zur Hoffnung. So sollen zügig Gegenmaßnahmen ergriffen werden, um Masseninsolvenzen und einen wirtschaftlichen Einbruch zu verhindern.
Niedrige Bewertung und robustes Geschäftsmodell
An der Börse wird Zukunft gehandelt. Für Anleger sind Unternehmen interessant, die über ein stabiles, zukunftsweisendes Geschäftsmodell verfügen, kontinuierlich Gewinne erzielen und eine günstige Bewertung aufweisen. Aufgrund der gesunkenen Kurse liegen die Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) vieler Aktiengesellschaften inzwischen im einstelligen Bereich – ein Zeichen für eine sehr preiswerte Aktie. Gleichzeitig sind die Dividendenrenditen vieler Aktientitel in rekordverdächtige Höhen geklettert. Nicht selten werden sechs bis acht Prozent erreicht. Anleger, die in solche Aktien oder in Aktienfonds mit Dividendenfokus investieren, haben die Chance auf eine attraktive Rendite für ihr eingesetztes Kapital. Auch wer bereits ein Wertpapierportfolio besitzt, kann mit Zukäufen seine Einstandskurse und damit sein Renditepotenzial verbessern. Wichtig ist, überhaupt einzusteigen und das Anlagekapital gut zu streuen.