Kontaktloses Bezahlen via Girokarte, Smartphone oder Smartwatch ist für viele Verbraucher Alltag. Die Entwicklung schreitet rasant voran, immer neue Bezahlmethoden kommen hinzu. Neueste Trends sind Bezahlen mit dem Fingernagel oder dem Fingerring.
Einfach das Handy oder die Uhr an das Zahlungsterminal halten – und schon ist der Einkauf bezahlt. Innovative Bezahlverfahren sieht man heute immer öfter an der Kasse. Und die Technik macht nicht halt. Die Datenübertragung ist mithilfe immer ungewöhnlicherer Hilfsmittel möglich. Als Bezahlhilfe kann zum Beispiel ein Fingerring dienen. Der sogenannte Pagepace-Ring ist völlig unauffällig, denn er sieht aus wie ein klassisches Schmuckstück am Finger. Im Ring integriert ist ein Bezahlchip, der mittels NFC-Technologie das kontaktlose Bezahlen am Kassenterminal ermöglicht. Zur Bezahlung brauchen Sie nur den Ring mit der Außenseite an das Bezahlterminal halten. Die Bezahlung erfolgt ohne PIN-Eingabe.
Bezahlen mit dem Fingernagel
Noch kurioser ist die Bezahlung via Fingernagel. Dazu wird ein künstlicher Fingernagel mit einem NFC-Chip versehen. Der Nagel-Chip wird dann mit Pinzette und einer Schicht Klarlack auf den „echten“ Nagel gesetzt und anschließend erneut mit Lack überstrichen. Das muss dann nicht zwingend ein Klarlack sein. Die Farbe ist egal. Ist alles getrocknet und der Chip einsatzbereit, können Sie via Fingernagel an der Kasse bezahlen.
Der Chip hat eine kleine NFC-Antenne. Mit dieser verbindet sich der Chip mit dem eigenen Smartphone. Dort sind die eigentlichen Zahlungsinformationen (Kontodaten, Kreditkartenummer etc.) hinterlegt. Der Chip soll zukünftig in ausgewählten Nagelstudios gegen einen Aufpreis von etwa fünf bis zehn Euro angeboten werden. Medizinisch ist der Chip, nach Aussagen der Entwickler, völlig unbedenklich. Zielgruppe sind sowohl Frauen als auch Männer.
Nachteil: Fingernagel-Chips sind nicht besonders praktisch. Denn Nägel wachsen weiter und irgendwann wächst der Nagel-Chip mit dem eigenen Nagel heraus und muss abgetrennt werden. Dann müssten Sie wieder ins Nagelstudio gehen und sich einen neuen Chip auf den Nagel anbringen lassen.
Chip unter der Haut
Noch einen Schritt ungewöhnlicher ist die Transplantation von Chips unter der Haut. Dann sind sie nicht mehr sichtbar und können nicht wie beim Fingernagel herauswachsen. Viele NFC-Implantate sind nicht größer als ein Reiskorn. Der NFC-Chip zum Bezahlen ist allerdings etwas länger und breiter. Da es sich um einen passiven Chip handelt, können Personen, die sich solch einen Chip durch einen Arzt oder in einem Piercingstudio einsetzen lassen, nicht getrackt werden.
Das Einsetzen der Chips dauert nur wenige Minuten. Allerdings muss die Schwellung abheilen. Das kann bis zu drei Wochen in Anspruch nehmen. Danach kann der Chip ohne Probleme genutzt werden.