Die Inflationsrate ist so hoch wie seit Jahrzehnten nicht. Da die Guthabenzinsen nahe der Nulllinie verharren, verliert verzinstes Vermögen rapide an Wert. Was können Anlegerinnen und Anleger dagegen tun?
In Deutschland liegt die Teuerungsrate inzwischen bei knapp vier Prozent, in den USA sind es über fünf Prozent. Hält der Trend weiter an, müssen sich Banksparer auf deutliche Vermögensverluste einstellen, denn die Sparzinsen dümpeln hartnäckig um die Nulllinie. Und ein nachhaltiger Zinsaufschwung ist nicht in Sicht.
Gegen eine höhere Inflation helfen in erster Linie Sachwerte. Dazu zählen Aktien, Immobilien, Rohstoffe und Gold. Diese Sachwerte gleichen Inflationsverluste durch Wertgewinne regelmäßig aus – dies mach das Vermögen inflationsfest. Um in Sachwerte zu investieren, braucht man kein großes Vermögen. Sachwerte kann man einfach und kostengünstig via Investmentfonds erwerben. Dies funktioniert als Einmalanlage, aber auch als monatlicher Sparplan. Aktien-, Immobilien-, oder Rohstofffonds kann man kostengünstig bei jeder Bank oder Fondsgesellschaft erwerben.
Wichtig bei der Anlage in Fonds ist, dass man sich nicht von den kurzfristigen Renditechancen oder aktuellen Trends blenden lässt. Themen wie Neue Energien, Gaming oder Kryptowährungen verheißen zwar hohe Gewinne, sind aber letztlich sehr spekulativ. Die Kursschwankungen solcher Fonds sind überproportional hoch.
Welche Wertpapiere eigenen sich für ein Sachwerte-Depot?
Aktienfonds: Die Basis eines Fondsdepots sollten breit investierende Aktienfonds sein. Je nach Risikoneigung und Anlagehorizont kann das Depot aus einem Drittel bis zur Hälfte zum Beispiel aus international anlegenden Blue-Chip-Fonds bestehen. Dieser Kern lässt sich um vielversprechende Regional- und Value-Fonds ergänzen, etwa einen Dax-Fonds oder Fonds, die auf Aktiengesellschaften aus der Nahrungs- und Konsumgüter-Industrie setzen. Value ist das englische Wort für Wert, an der Börse wird damit eine Aktienanlage betitelt, die Werthaltigkeit und Beständigkeit verspricht. In der Konsumgüter- und Nahrungsmittelbranche können Unternehmen mit starker Marktposition steigende Kosten in der Regel sehr gut an die Verbraucher weitergeben.
Immobilienfonds: Sehr beständig gegen Inflation sind Immobilien. Seit Jahrzehnten gleichen sie Inflationsverluste zuverlässig durch entsprechende Wertgewinne aus. Für Privatanlegerinnen und -anleger empfiehlt es sich, einen Teil ihres Sparvermögens in offene Immobilienfonds zu investieren. Laut Fondsverband BVI erzielten Immobilienfonds in den vergangenen fünf Jahren eine Durchschnittsrendite von 3,1 Prozent pro Jahr. Positiv: Die in den Fonds ausgeschütteten Dividenden sind zu 60 Prozent von Abgeltungssteuer befreit. Bei Immobilienfonds, die in ausländische Immobilien investieren, bleiben sogar 80 Prozent der Ausschüttungen steuerfrei.
Gold- und Rohstofffonds: Ein kleiner Depotanteil sollte in Rohstoffe oder Edelmetalle fließen. Die hohe Nachfrage nach Rohstoffen nach der Corona-Pandemie treibt die Preise derzeit weltweit an. Gold sollte in keinem gut diversifizierten Depot fehlen.